Triangel - ein Experimentierfeld

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Sprecherin: Oratlas - Online Vorleseprogramm   -   Schnitt: Jörg Thaden


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Glassiegel

Die Glashütten verwendeten bei der Flaschenproduktion eigene Kennzeichnungen*A. Bereits im Jahre 1718 werden in Kur-Hannover für Glasflaschen unterschiedliche Markierungen angeordnet. Das Pferd für Bouteillen (Flaschen), und GR für Biergläser. Für Bouteillen, die als Schankflaschen in Wirtshäusern Verwendung fanden, wurden um 1773 zur Vermeidung von Maßbetrug und hinsichtlich korrekter Hohlmaße Kennzeichnungen mit entsprechenden hoheitlichen Symbolen vorgeschrieben.

Belegt ist die Produktion von sogenannten Georg-Rex-Bouteillen (König Georg Flaschen), auch für die hannoversche Glashütte Triangel durch mehrere GR-Glassiegel (mit einem Durchmesser von 30 mm). Das GR-Glassiegel mit königlicher Krone und dem Hüttenkürzel T für Triangel wurde zwischen 1794 und etwa 1819 in der Produktion verwendet.

Die Georg-Rex-Bouteillen haben eine Sonderstellung hinsichtlich ihrer Qualität. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird der inländische Bedarf bereits mit über 200.000 Bouteillen angegeben. Die Siegel dieser ursprünglich offiziellen hannoverschen Flaschen werden selten auch in anderen Hoheitsgebieten gefunden. Flaschensiegel mit hoheitlicher Emblematik sind spätestens seit den 1830er Jahren nicht mehr nachzuweisen.

Ein Beweisstück einer Pferdesiegelflasche aus der Neuhaus-Glashütte in Triangel befindet sich im Museum Gifhorn als Leihgabe des Bomann-Museums in Celle*B. Diese Flasche trägt ein Siegel, das das Niedersachsenross und die Umschrift Neuhaus bei Gifhorn beinhaltet.

 

 

*A: Jens Koch: „Glassiegel mit königlichen Monogrammen“ – Hoheitszeichen englische und hanoverscher Gebrauchsflaschen; *B: Otto Heinz Werner: „Die Glashütte zu Gifhorn 1794-1960“ – Sonderdruck aus Gifhorner Blätter für das Kreisheimatmuseum in Gifhorn (1975); Text aus dem Buch „Neudorf-Platendorf und das „Große Moor““, Band 2, Seite 160-161, Karsten Eggeling, 1996